Dienstag, April 23

Antifa-Demo auf Lesbos von Polizei angegriffen (Übersetzung)

Eine kurze Übersetzung eines Berichts von der Insel Lesbos, veröffentlicht auf der Facebook-Seite der Basisgruppe der Arbeiter*innen in NGOs Lesbos:

Heute, am 11. September, fand eine Solidaritätsdemo für die Flüchtlinge statt, organisiert vom besetzten Haus Binio, der antifaschistischen Initiative Lesbos, dem Netzwerk für gegenseitige Hilfe und der Basisgruppe der Arbeiter*innen in NGOs Lesbos. Die Demo wurde auf der Kreuzung an den Stadtwerken ohne Anlass von den MAT, den Spezialeinheiten der griechischen Polizei, angegriffen. Dabei wurden mehrere Personen verletzt: Sie wurden geschlagen und ihnen wurden Blengrandaten gezielt an den Kopf geworfen. Weiterhin wissen wir, dass gegenwärtig neun Personen mithilfe faschistischer Gruppen in Gewahrsam genommen woden sind.

Der geplante Angriff der MAT gegen die antifaschistische Bewegung zeigt, dass die Regierung sich mit den faschistischen Elementen der Insel abstimmt, die hier schon seit drei Tagen die Flüchtlinge terrorisieren und verprügeln. Wir stehen an der Seite der Unterdrückten egal welcher Herkunft. Nein zur Festung Europa! Sofortige Freilassung der Gefangenen!

Anmerkung des Übersetzers: Der Bericht zeigt, dass die Katastrophe auf Lesbos vom Staat gewollt und hergestellt wird. Den Faschisten lässt er freie Hand; Antifaschisten werden verprügelt und unterdrückt und dabei arbeitet der Staat mit den Faschisten zusammen. Zu ergänzen wäre hier, dass im letzten Monat nicht weniger als drei jeweils seit über zehn oder sogar fünfzehn Jahren bestehende anarchistische Hausbesetzungen in Thessaloniki und Chania von der Polizei geräumt wurden.

Der Staat hat also durchaus Kapazitäten; er ist handlungsfähig und wie er handelt, sollte uns zu denken geben. Das erinnert sehr an die Pogrome 1991-1992 in Deutschland. Auch da hatte der Staat genug Kapazitäten, um in einer dreitätigen Straßenschlacht die besetzten Häuser der Mainzer Straße zu räumen; er ließ dann den Faschisten und dem Mob in Hoyerswerda und Rostock freies Feld und prügelte jeweils auf die antifaschistischen Demos vor Ort ein. Flüchtlingssolidarität bedeutet also immer wieder, dass man sich einem Bündnis aus Staat und Neonazis entgegenstellen muss.

Felix Bauerbach

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