Jena. Die Basisgewerkschaft FAU Jena informierte über einen Arbeitskampf im Café Grünowski. Nach Angaben der Gewerkschaftler*innen wurde einem Koch des Etablissement fristlos gekündigt. Grund sei eine Auseinandersetzung zwischen dem Koch und dem Betreiber. Die Gewerkschaft behauptet, der Kündigung sei ein Streit voraus gegangen, bei dem der Inhaber den Koch „körperlich nötigte“. Der Koch habe zum Schichtende seinen Arbeitsplatz verlassen, allerdings bevor der offizielle Ladenschluss erfolgte. Daraufhin sei ihm fristlos gekündigt wurden.
Die Gewerkschaft moniert, dass die gesetzliche Kündigungsfrist von vier Wochen nicht eingehalten wurde. Die Kündigung bezeichnete sie als „haltlos“, im besonderen wegen den erhobenen Vorwürfen. Des weiteren kritisierte die FAU die generellen Arbeitsbedingungen vor Ort. So würden „im Café Grünowski keine regulären Arbeitspausen eingehalten und die Dienstpläne nur wenige Tage im Voraus bekannt gegeben“. Häufig würden auch die vorgeschriebenen Ruhezeiten zwischen Freitagnacht und Samstagfrüh, „durch personelle Unterbesetzung und mangelhafte Organisation nicht eingehalten“. Am 17. August 2020 wird die Gewerkschaftsklage vor dem Arbeitsgericht Gera verhandelt. Bis dahin wolle man Druck aufbauen um auf außergerichtliche Einigung zu drängen.
Am Freitag, den 7. August 18-19 Uhr und am Samstag, 15. August, 12-13 Uhr kündigt die Gewerkschaft Kundgebungen vor dem Lokal an. Damit will sie auch auf die generellen schlechten Arbeitsbedingungen in der Gastronomie aufmerksam machen.
Das Grünowski wollte sich auf schriftliche Anfrage gegenüber Libertad Media nicht zu den Vorwürfen äußern.
Update 7. August 11:30 Uhr: Die Gewerkschaft und das Grünowski haben sich gütlich geeinigt. „Der Arbeitgeber ist eingeknickt“, so ein Vertreter der FAU Jena. Die Kundgebungen sind abgesagt.
(MM)