Raymond Carver – Chronist der amerikanischen Entfremdung
Die Kolumne „Klassisch subversiv“ ist ein Versuch in politischem Eskapismus – eine Würdigung von Büchern aus der Vergangenheit, die immer noch klüger, kritischer und gewitzter sind als unsere verlogene Gegenwart. Im ersten Artikel der Reihe ging es um Stefan Heyms Roman Ahasver.
Die Debatte um die junge Afroamerikanerin Amanda Gorman und das Gedicht, das sie zur Amtseinführung Joe Bidens vortragen durfte, ist für Feuilletonist*innen unwiderstehlich. Was selbstredend nichts mit den Qualitäten dieses Textes zu tun hat, sondern hierzulande vielmehr mit dem „Sorgenkind USA“ und dem Bedürfnis, die transatlantische Partnerschaft auch kulturell weiter aufzurüsten. Kurz nachdem Gorman mit ihrer flammenden Rede die Herzen westlicher Linksliberaler auf dem ganzen Globus für sich erobert hatte, e...