
Jena. Nach Angaben des Jenaer Gesundheitsamtes erreicht die Saalestadt Jena nach 77 Tagen erstmalig die Zielmarke von Null bekannten Coronainfektionen. Damit ist Jena, abgesehen von einer möglichen Dunkelziffer Coronafrei.
Die letzte Person, die an COVID-19 erkrankt war, konnte laut Stadtverwaltung nach einem negativen Test heute aus der Quarantäne entlassen werden.
Benjamin Koppe sieht den Kurs der vergangenen Monate bestätigt: „Unsere Maßnahmen der Jenaer Bündel-Strategie waren richtig. Nach den hohen Fallzahlen Mitte März, die vor allem durch die Reiserückkehrer entstanden, ist es uns mit frühzeitigem Handeln und strengeren Regeln gelungen, die Ausbreitung des Virus in der Stadt auf einem sehr geringen Niveau zu halten.“
Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche dankte den Jenaerinnen und Jenaern für das vorbildliche Verhalten in den letzten Wochen, vor allem aber zu Beginn der Krise. „Der respektvolle Umgang mit den Mitmenschen, das Abstandhalten und natürlich das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckungen – zum großen Teil selbst hergestellt und deutlich früher als im Rest Deutschlands – waren wichtige Erfolgsfaktoren. Ich bin stolz auf meine Stadt.“
Inzwischen ist wieder – wenn auch mit Einschränkungen – viel Normalität möglich: Gastronomiebetriebe haben geöffnet, Schulen und Kitas öffnen nach und nach, beginnend mit dem 1. Juni ist wieder ein Besuch des Freibads möglich.
Gerade deshalb mahnen Nitzsche und Koppe, dass die Disziplin bezüglich der Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln, das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckungen in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr sowie der Nachverfolgungsmöglichkeiten von Infektionsketten weiter aufrecht erhalten werden müsse. „Wenn nun durch die Lockerungen wieder mehr Menschen auch von außerhalb nach Jena kommen, kann das Virus auch wieder mit eingeschleppt werden. Deswegen müssen wir vorsichtig handeln, um keine zweite Welle und damit einen neuen Lockdown zu riskieren“, so Koppe.