Queerness, Christus und die Kunst des Lebens: Oscar Wildes vergessener Gefängnisbrief
Die Kolumne „Klassisch subversiv“ würdigt Bücher aus der Vergangenheit, die noch immer klüger, kritischer und gewitzter sind als unsere verlogene Gegenwart. Im letzten Artikel der Reihe ging es um Raymond Carvers Stories.
Trost ist, auf den ersten Blick, ein konservatives Gefühl. Trost bedeutet vor allem eine Aussöhnung mit dem Bestehenden, trieft von Trauer, Schicksal, Ausweglosigkeit – kurz: Komplizenschaft mit der eigenen Kapitulation. Aber Trost kündet auch von der heilsamen Wirkung menschlicher Gemeinschaft, sei er in einem Gespräch zu finden oder in einem Buch. Darin liegt seine subversive Kraft.
Ich werde nie erfahren, wie es ist, für seine sexuelle Orientierung öffentlich gepeinigt und gerichtlich belangt zu werden, habe noch nie die Einsamkeit einer kalten Gefängniszelle er...