Freitag, April 19

Bürgerinitaitive soziales Wohnen (Jena) bekommt Rückenwind aus Gera

Die Stadt Gera will die Wohnbaugesellschaft Elstertal rekommunalisieren – die Bürgerinitiative für soziales Wohnen (Jena) sieht sich dadurch in ihrer Forderung, „jenawohnen“ zu rekommunalisieren, bestätigt.

Vor drei Jahren verkauften die Stadtwerke Gera 74,9% ihrer Anteile an der städtischen Wohnungsbaugesellschaft „Elstertal“. Die Londoner Immobiliengesellschaft Benson Elliot erhielt damals den Zuschlag, der Kaufpreis wurde nicht veröffentlicht. Nun will die Stadt Gera diese Anteile zurückkaufen. Der Geraer Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos) will mit dem Rückkauf verhindern, dass die Mietpreise „ins Unermessliche steigen“, wenn die die Wohnungsgesellschaft in Einzelteilen von Benson Elliot weiterverkauft wird. Die Bürgerinitiative für soziales Wohnen in Jena begrüßt diesen Vorstoß, sehe aber auch das Problem, den Kaufpreis von 70 Millionen Euro zu rechtfertigen. „Mit Sicherheit muss die öffentliche Hand in Gera bei diesem Deal Gewinnerwartungen von Benson Elliot bedienen“ meint Georg Enzmann. „Hilfreich sei da vielleicht ein Blick nach Berlin, wo gerade diskutiert wird, ob das Immobilienunternehmen „Deutsche Wohnen“ gegen Entschädigung enteignet werden soll“ (www.dwenteignen.de) so Enzmann weiter.

Dieses Problem bestehe nach Einschätzung der Bürgerinitiative in Jena nicht. Die Stadt hättet ein vertraglich geregeltes Rückkaufrecht, welches einen Preis unterhalb des Marktwertes zulässe. Richtungsweisend ist für die Bürgerinitiative auch, dass Gera als finanzschwache Stadt sich zutraut, solch eine Summe aufzuwenden. In Jena jedoch würde argumentiert, man könne sich so einen Rückkauf nicht leisten. Die Bürgerinitiative versteht indes auch die inhaltlich ablehnende Haltung des Oberbürgermeisters, der Verwaltung und des Stadtrates nicht. „Gerade die Überlegungen in Gera zeigen doch, dass ein Unternehmen in vollständiger städtischer Hand die Möglichkeit bietet, Menschen mit geringem Einkommen mit günstigem Wohnraum zu versorgen“ erklärt Enzmann.

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