Freitag, April 26

„Wir gehen auf die Straße – gegen die Straße“: FFF Jena mobilisiert gegen die Rodung des Dannenröder Waldes

An dem Demonstrationszug mit mehreren Kundgebungen nahmen neben Fridays for Future auch Gruppen wie Greenpeace und Ende Gelände teil. Bild: Fridays for Future Jena

Am Freitag, den 13.11., veranstaltete Fridays for Future Jena eine Demonstration. Angesichts der begonnenen Räumung der Waldbesetzung in Dannenrod bei Marburg versammelten sich an der Stadtkirche 250 Menschen mit Masken und Abstand und zogen von dort durch die Innenstadt und den Paradiespark. Nicht nur in Jena, auch bundesweit demonstrierte Fridays for Future gemeinsam mit anderen Organisationen, um sich solidarisch mit der Waldbesetzung in Hessen zu zeigen, welche die Rodung des Waldes für den Bau einer Autobahn verhindern will.

„Dass der aktuelle Protest trotz Corona und der spontanen Planung vieler deutschlandweiter Aktionen so groß ist, zeigt, welche Empörung es bei vielen Menschen auslöst, dass an diesem 40 Jahre alten Verkehrskonzept festgehalten wird. Weiterhin für Autobahnwüsten gesunde, uralte und wilde Mischwälder zu zerstören, obwohl das Wissen um die Klimakrise inzwischen bei allen angekommen sein sollte, ist unfassbar!“ sagt Aktivist Vincent Leonhardi. Es wird zudem verurteilt, dass im Landtag mit Stimmen der Grünen gegen einen vorerst vorübergehenden Stopp des nun schon einen Monat dauernden, teuren und gewaltsamen Polizeigroßeinsatzes gestimmt wurde, da er keinen Infektionsschutz für die tausenden bundesweiten Polizeikräfte gewährleisten kann.

Teresa Borst von der Ortsgruppe von FFF fügt hinzu: „In der Debatte ist zudem immer noch nicht geklärt, wie wir mit den diversen gefährdeten Pflanzen-, Pilz- und Tierarten umgehen, für die dort extra ein Schutzgebiet eingerichtet wurde. Außerdem ist der Dannenröder Wald ein wichtiges Trinkwasser-Schutzgebiet, das große Teile des Rhein-Main-Gebiets versorgt. Vor allem aber ist es ein Verrat am Pariser Klimaabkommen, direkt vor unseren Augen. Wir können es uns nicht leisten, auch nur einen Tag länger mit einer echten sozial-ökologischen Verkehrswende zu warten!“

Schon vergangenen Sonntag hatte die Gruppe „climate climbers“ im Paradiespark ein Baumhaus in Solidarität unter anderem mit dem besetzten Dannenröder Wald installiert, welches sofort ohne erkennbaren Anlass mit großem Polizeieinsatz zerstört wurde. Vor diesem Hintergrund machte die Demonstration auch am entsprechenden Ort Halt – Fridays for Future Jena würdigte damit den friedlichen und gewaltlosen zivilen Ungehorsam der Aktivist*innen hier wie auch im Danni und verlas eine Erklärung der „climate climbers“: Darin verweisen diese auch darauf, dass „die unverhältnismäßige Polizeirepression, mit der die Aktivist*innen im Dannenröder Forst konfrontiert sind, thematisiert werden muss. Sie wollen uns einschüchtern und kleinkriegen, aber dadurch werden wir nur noch entschlossener und noch mehr!“

Fridays for Future Jena hatte erst am vergangenen Mittwoch im Stadtrat die von ihnen gestellte Petition für eine ökologische Verkehrswende in Jena dem Oberbürgermeister übergeben. Die Gruppe hofft nun, dass die Stadtpolitik das klare Bekenntnis von über 2000 Unterzeichner*innen ernst nimmt und zeitnah erkennbare Schritte einleitet, um die weitreichenden Forderungen zum Umbau des Jenaer Verkehrssystems zu klimaneutraler Mobilität umzusetzen.

Pressemitteilung Fridays for Future Jena

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