Freitag, April 26

Die Nachgeborenen: Jena gedenkt der Novemberpogrome 1938

Der heutige Montag ist der 82. Jahrestag der "Reichspogromnacht", die zum Symbol der Verfolgung von Jüd*innen durch das NS-Regime und die deutsche Gesellschaft geworden ist. Bild: Paolo Nicolello/ Unsplash

Jena. Am heutigen Montag, dem 82. Jahrestag der sogenannten Reichsprogromnacht am 9. November 1938, gedenken zivilgesellschaftliche Initiativen zusammen mit der Jenaer Öffentlichkeit der Nazi-Verbrechen gegen Jüd*innen. Die Junge Gemeinde (JG) Stadtmitte hielt am Nachmittag eine Gedenkveranstaltung an der Holzskulptur in der Johannisstraße ab und ließ dort eine Audio-Collage mit Gedichten und Liedern jüdischer und antifaschistischer Künstler*innen erklingen, darunter Paul Celans Gedicht „Todesfuge“ und Bertolt Brechts Mahnung „An die Nachgeborenen“.

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Auch die Konzerte an den Stolpersteinen Jenas, die von der Initiative „Klang der Stolpersteine“ jährlich organisiert werden, finden heute statt. Auf der Webseite der Initiative lassen sich einige musikalische Beiträge nachhören. Um 19 Uhr wird es eine zentrale Gedenkveranstaltung mit jüdischem Gebet und Kranzniederlegung vor dem Westbahnhof geben, allerdings ist aufgrund der Pandemie die Zahl der Teilnehmenden reglementiert und es kann kein Trauermarsch stattfinden.

Unter dem Eindruck staatlich geduldeter rechtsradikaler und verschwörungsideologischer Mobilisierung, zuletzt auf der „Querdenken“-Demonstration in Leipzig am vergangenen Samstag und nun bei PEGIDA in Dresden, entwickelt sich die stark eingeschränkte Austragung solcher Gedenkveranstaltungen zum Politikum. Wie OB Thomas Nitzsche in einem Interview mit Radio OKJ jüngst erinnerte, war der „Klang der Stolpersteine“ selbst 2016 aus Protest gegen einen rechtsradikalen Aufmarsch entstanden. Auf der Webseite der Veranstalter*innen heißt es:

Der Klang der Stolpersteine ehrt einerseits die Opfer der Naziherrschaft; zugleich lebt er im Hier und Jetzt; seine Mission ist der Kampf: Der Kampf für die freiheitlich-demokratische Grundordnung, der Kampf für die Würde des Menschen, der Kampf für die Völkerverständigung und den Frieden.

(pj)

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