„Zur Wartburg“ am Theaterhaus Jena: Kneipenleben und Ostalgie
In Zeiten der Pandemie wird jedes Stück zum Kammerspiel. Am Theaterhaus Jena wird am Donnerstag "Zur Wartburg" die Spielzeit eröffnen – eine Premiere, die eigentlich schon für den April vorgesehen war und dem Ensemble einen Planungsneustart abverlangte. Im Stück nach einer Idee des niederländischen Theaterkollektivs "Wunderbaum" geht es um ein Jenaer Original aus dem Damenviertel: die Kultkneipe "Zur Wartburg", die sich ihren eigentümlichen DDR-Charme bis zum Wechsel des Betreibers im letzten Jahr bewahrt hatte. Das Publikum muss sich (nicht nur optisch) auf eine gehörige Portion Ostalgie einstellen – und auf die zeitgeschichtlichen Fragen, die sich unter solchen "Käseglocken", wie der Regisseur Walter Bart die Kneipe nennt, aufdrängen.
Besonders an der Inszenierung ist nicht nur der l...