Sonntag, Mai 19

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„Zur Wartburg“ am Theaterhaus Jena: Kneipenleben und Ostalgie
Allgemein, Feuilleton, Regional (Jena), Schlagzeilen

„Zur Wartburg“ am Theaterhaus Jena: Kneipenleben und Ostalgie

In Zeiten der Pandemie wird jedes Stück zum Kammerspiel. Am Theaterhaus Jena wird am Donnerstag "Zur Wartburg" die Spielzeit eröffnen – eine Premiere, die eigentlich schon für den April vorgesehen war und dem Ensemble einen Planungsneustart abverlangte. Im Stück nach einer Idee des niederländischen Theaterkollektivs "Wunderbaum" geht es um ein Jenaer Original aus dem Damenviertel: die Kultkneipe "Zur Wartburg", die sich ihren eigentümlichen DDR-Charme bis zum Wechsel des Betreibers im letzten Jahr bewahrt hatte. Das Publikum muss sich (nicht nur optisch) auf eine gehörige Portion Ostalgie einstellen – und auf die zeitgeschichtlichen Fragen, die sich unter solchen "Käseglocken", wie der Regisseur Walter Bart die Kneipe nennt, aufdrängen. Besonders an der Inszenierung ist nicht nur der l...
Investigativ: Rechtsradikale mischen bei Jenaer Corona-Flashmobs mit
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Investigativ: Rechtsradikale mischen bei Jenaer Corona-Flashmobs mit

Jena. Nachdem sich die Organisationsversuche der Coronamaßnahmen-Kritiker*innen zuletzt in der Saalestadt verlaufen hatten, bildet sich seit einigen Wochen eine neue Gruppierung heraus: mit Flashmobs wollen die Teilnehmenden auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Dabei treffen sie sich meist 14:00 Uhr im Innenstadtbereich und brüllen für einige wenige Minuten eine Parole – beispielsweise "Pandemie: gab es nie" oder "Zeig Gesicht – diese Masken schützen nicht". Kurz nach der großen Querdenken-Demonstration am 20. August in Berlin gründete sich Anfang September die neue Initiative "Jena Samstag 14 Uhr". Zunächst online auf Telegram, dann auch mit echten Aktionen in der Stadt. Die neue Gruppierung folgt damit der gleichen Stoßrichtung wie ähnliche Gruppen: in Teilen demokratiefeindlich, antis...
Der rechte Anschlag in Halle jährt sich zum ersten Mal: Kundgebung in Jena
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Der rechte Anschlag in Halle jährt sich zum ersten Mal: Kundgebung in Jena

Jena. Am Holzmarkt fand am Freitagabend eine Kundgebung der Sozialistischen Jugend Deutschlands (Falken) statt, die an den antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Anschlag auf eine Synagoge und einen Dönerimbiss in Halle erinnerte, der vor einem Jahr an Jom Kippur verübt wurde. Dem geständigen Täter war es nicht gelungen, gewaltsam in die Synagoge einzudringen. Er erschoss daraufhin die Passantin Jana Lange, die ihn konfrontierte, und den Gast eines nahe gelegenen Dönerimbisses, Kevin Schwarze. In ihrem Eingangsbeitrag stellten die Falken insbesondere das fehlende Bewusstsein für weit verbreitete rechte Gesinnungen heraus, auch mit Blick auf den rassistischen Anschlag auf eine Shishabar in Hanau im Februar dieses Jahres. "Wie lange noch wird das Wort 'Einzelfall' im Plur...
Wütende Demonstration in Jena: Haftstrafen für verbale Störung
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Wütende Demonstration in Jena: Haftstrafen für verbale Störung

Jena. Etwa 30 Menschen demonstrierten am Mittwochabend wütend in der Jenaer Innenstadt und dem Südviertel. Anlass waren zwei wenig nachvollziehbare Verurteilungen in Nürnberg.  Zwei Menschen wurden zu Haftstrafen verurteilt, weil sie eine Polizeikontrolle verbal gestört haben sollen. Auch mit dem anarcha-queer-feministischen Projekt Liebig34 in Berlin solidarisierten sich die Demonstrant*innen. Die Politgruppe „Auf der Suche“ verfolgte den Prozess in Nürnberg. Den beiden Angeklagten wurde vorgeworfen, am 28. Juni am Jamnitzer Platz in Nürnberg  eine Polizeikontrolle, welche die Gruppe als „schikanös“ bezeichnet, verbal durch Unmutsbekundungen unterbrochen zu haben. Verbal hätten auch zahlreiche andere Anwesende interveniert. Dies habe zum Ende der Kontrolle geführt.  Nac...
Anarchismus in Thüringen: Ausstellungsbesuch im Erfurter Naturfreundehaus
Allgemein, Feuilleton, Schlagzeilen, Thüringen

Anarchismus in Thüringen: Ausstellungsbesuch im Erfurter Naturfreundehaus

Erfurt. Seit vergangenem Sonntag ist im Naturfreundehaus in der Johannesstraße eine neue Ausstellung zu sehen, die unter dem Motto Erich Mühsams, "Sich fügen heißt lügen", die Geschichte der anarchistischen Gewerkschaftsbewegung in Thüringen und ihrer berühmtesten Stätte, der Bakuninhütte in Meiningen, nachzeichnet. Die Inhalte gehen auf zwei vergangene Fachtagungen in Meiningen und Gotha sowie auf unabhängige Recherchen aus dem Kreis des Wandervereins Bakuninhütte e.V. zurück. Bis einschließlich Januar 2021 werden die Infotafeln in den Räumlichkeiten der Naturfreunde Thüringen hängen; danach sollen sie für andere interessierte Gruppen und Institutionen als Wanderausstellung zur Verfügung stehen. Einführungen in das anarchistische Denken und Wirken der letzten Jahrhunderte nehmen häufi...
Hunger macht draufgängerisch
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Hunger macht draufgängerisch

Forschungsteam der Universitäten Bielefeld und Jena zeigt in einer Meta-Studie, dass schwierige Lebensverhältnisse Tieren im späteren Leben eine höhere Risikobereitschaft verleihen Jena (FSU/US) Neue Lebensräume in unbekanntem Gelände erkunden, auf die Suche nach neuen Nahrungsquellen gehen und dabei Gefahr zu laufen, von einem Fressfeind erwischt zu werden: Für Tiere in der freien Wildbahn steckt das Leben voller riskanter Situationen mit ungewissem Ausgang. Nicht selten hängt von einer Entscheidung sogar das eigene Überleben ab. Wie sich das Tier entscheidet, ob es ein Risiko eingeht oder der Gefahr eher ausweicht, ist individuell ganz unterschiedlich. „So wie es unter uns Menschen eher vorsichtige und eher draufgängerische Zeitgenossen gibt, so finden sich auch unter Tieren einer...
Der 2. Oktober 1990: Ein Tag der Gewalt
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Der 2. Oktober 1990: Ein Tag der Gewalt

Wir schreiben das Jahr 2020. Der deutsche Nationalismus blüht. Aber nicht nur Rechtsextreme, sondern auch Konservative, Liberale und Sozialdemokrat*innen beteiligen sich rege daran, zumindest wenn es um Verfassungspatriotismus, "sichere Grenzen" und die deutsche Wiedervereinigung geht. Anlässe wie der 30. Jahrestag der Wiedervereinigung am morgigen 3. Oktober dienen gerne der Rückbesinnung auf die Errungenschaften der vermeintlich zusammengewachsenen Kulturnation. Dabei bleibt die Programmatik der Bürger*innenrechtsbewegung in der DDR häufig außen vor, einen demokratischen Sozialismus zu schaffen. Die taugt nicht zur nationalen Erinnerung. Genauso wenig der ostdeutsche Rechtsextremismus jener Jahre. Jetzt meldet sich eine neue Initiative zu Wort, die das Narrativ einer "Friedlichen Re...
Ende Gelände: Rippenbruch bei Journalistin durch Polizeipferde
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Ende Gelände: Rippenbruch bei Journalistin durch Polizeipferde

Im Zuge der Proteste des Bündnisses Ende Gelände kam es im Dorf Keyenberg am Samstag 26. September 2020 zur Verletzung von mindestens zwei Journalist*innen durch den Einsatz von Pfefferspray und Polizeipferden. Der orangene Finger (170-200 Personen) umging eine Polizeiabsperrung im Dorf Keyenberg um 12:55 Uhr und bewegte sich Richtung Tagebau. Dabei nutzten die Aktivist*innen einen kleinen Privatweg, der neben einer mit Stacheldraht umzäunten Weide entlang führte. Die Polizei stoppte die Demonstration um 12:58 Uhr mit einigen Polizeipferden und die Aktivist*innen blieben sofort stehen. Die Reiterinnen setzten gegen die Demonstrant*innen, obwohl der Finger bereits gestoppt hatte, Pfefferspray und Reitergerten ein. Neben dem Privatweg hinter dem Stacheldrahtzaun standen drei Journalist*inn...
„Ohne Planung kein Umbau der Wirtschaft“: Christian Zeller zu Besuch in Jena
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„Ohne Planung kein Umbau der Wirtschaft“: Christian Zeller zu Besuch in Jena

Jena. Eine neue politische Gruppe, die sich "Klima und Klasse" nennt, lud am Sonntag zu einem Vortrag des österreichischen Wirtschaftsgeografen Christian Zeller im Hörsaal 3 des Uni-Campus ein. Der in Salzburg lehrende Professor stellte dort die Thesen seines neuen Buches vor, Revolution für das Klima: Warum wir eine ökosozialistische Alternative brauchen. Dabei nahm er direkt Bezug auf die einleitenden Worte seitens Klima und Klasse, in deren Prinzipienerklärung steht: "Die Hoffnung, den Kapitalismus mit der Umwelt zu versöhnen, ist eine gefährliche Illusion." Das Bündnis sieht sich sowohl der Klima- als auch der Arbeiter*innenbewegung eng verbunden. Christian Zeller begrüßte die Bildung solcher Initiativen und stieg gleich in seine zentrale These ein: Das Klimaziel einer globalen Tem...
Scheinbesetzung in Leipzig-Connewitz
Allgemein, Schlagzeilen, Überregional

Scheinbesetzung in Leipzig-Connewitz

Leipzig. Am Samstagabend gab es in Leipzig-Connewitz eine Scheinhausbesetzung. Am Haus Bornaische Straße 68 tauchen in der Nacht vom 12. auf den 13. September Transparente an der Fassade auf. Die Gruppe #leipzigbesetzen berichtete von einer Hausbesetzung. In einer schriftlichen Erklärung kritisierten die Besetzer*innen den Umgang mit Hausbesetzungen. "In Leipzig und anderswo stehen weiterhin zahlreiche Häuser leer, welche seit Jahren verfallen gelassen werden." Das Beispiel der Ludwigstraße 71 habe gezeigt, dass Häuser jahrelang verfallen könnten. Wenn sich dann Nachbar*innen diese Häuser aneigneten, würden sie geräumt, sobald es den Befehl dazu gebe. Die Aktivist*innen wollten sich mit der Aktion mit den "von Repression betroffenen Menschen, die vom 3.9 bis 5.9 gegen Gentrifizierung...

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