Freitag, März 29

Schlagwort: Geschichte

Rechte und linke Medienkritik: Die ewiggestrigen Öffentlich-Rechtlichen
Allgemein, Schlagzeilen, Überregional

Rechte und linke Medienkritik: Die ewiggestrigen Öffentlich-Rechtlichen

Die BBC steht vor dem Aus, die CDU liebäugelt nicht zum ersten Mal mit der Straffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Eine werttreue Linke muss sich gegen die Verramschung der Presselandschaft stellen – auch mit Kritik am ÖRR. Eine Polemik. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht von konservativer Seite immer wieder unter Beschuss. Sei es vonseiten Martkradikaler, die sich einen freien Wettbewerb im Monopolkapitalismus herbeiträumen, von Faschist*innen und ihrer „Zwangsgebühren“-Rhetorik oder von einer CDU Sachsen-Anhalt, deren Landtagsabgeordneter Markus Kurze jüngst in einem Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung einen Plan zur Abschaffung der ARD vorstellte. Der Vorschlag, dem sich die Fraktion anschloss, sieht vor, dass die ARD auf lange Sicht kein eigenständiges Programm ...
Queerness, Christus und die Kunst des Lebens: Oscar Wildes vergessener Gefängnisbrief
Allgemein, Feuilleton, Schlagzeilen

Queerness, Christus und die Kunst des Lebens: Oscar Wildes vergessener Gefängnisbrief

Die Kolumne „Klassisch subversiv“ würdigt Bücher aus der Vergangenheit, die noch immer klüger, kritischer und gewitzter sind als unsere verlogene Gegenwart. Im letzten Artikel der Reihe ging es um Raymond Carvers Stories. Trost ist, auf den ersten Blick, ein konservatives Gefühl. Trost bedeutet vor allem eine Aussöhnung mit dem Bestehenden, trieft von Trauer, Schicksal, Ausweglosigkeit – kurz: Komplizenschaft mit der eigenen Kapitulation. Aber Trost kündet auch von der heilsamen Wirkung menschlicher Gemeinschaft, sei er in einem Gespräch zu finden oder in einem Buch. Darin liegt seine subversive Kraft. Ich werde nie erfahren, wie es ist, für seine sexuelle Orientierung öffentlich gepeinigt und gerichtlich belangt zu werden, habe noch nie die Einsamkeit einer kalten Gefängniszelle er...
„Ich hab‘ die Gerechtigkeit lieb, auch wenn es sie nicht gibt“: SLADEK am Theaterhaus Jena
Allgemein, Regional (Jena)

„Ich hab‘ die Gerechtigkeit lieb, auch wenn es sie nicht gibt“: SLADEK am Theaterhaus Jena

Sladek ist der Name eines tragischen Helden in einem Stück von Ödön von Horváth. Sladek hält sich für das deutsche Vaterland, oder vielleicht doch nur einen Teil davon. Er ist noch jung, seine Jugend geprägt von Krieg und Inflation. Sladek ist ein Verführter, der gerne „selbstständig denkt“ und nur mit Menschen verkehren möchte, die auch selbstständig denken können. Umso verzweifelter klammert er sich an die handlichen Dogmen, die er sich auf diese Weise zusammengezimmert hat. „In der Natur wird gemordet, das ändert sich nicht.“ Ein Mantra, das zum Mitmischen einlädt. Will heißen: zum Morden. Man könnte gleich fragen: Braucht es wirklich noch eine Theaterinszenierung, die sich mithilfe von Rückblenden in die Weimarer Republik mit dem sogenannten Rechtspopulismus unserer Zeit beschäftig...
„Dieses Spießbürgerliche hat mich angekotzt“ – Alternative Jugendkultur in der DDR und heute
Allgemein, Feuilleton, Schlagzeilen

„Dieses Spießbürgerliche hat mich angekotzt“ – Alternative Jugendkultur in der DDR und heute

Dem Outfit eines Punks haftet heute fast etwas Traditionelles an. Etwas Traditionelles, das aber am Konservativen immer noch so zielsicher vorbeischlittert wie einst. Die Normen, gegen die alternative Subkulturen dieser Tage rebellieren, zeigen sich eben als genauso beharrlich wie die Zurschaustellung bunter Frisuren, durchpierceter Haut und der Verachtung eines allgemeinen Arbeitsfetischs. Auch in Ostdeutschland war der Wandel, der sich seit der Geburt des Punk in den 1970er Jahren bis heute vollzogen hat, wohl nicht tief genug, dass er die anti-autoritäre Pose mit dem Untergang des paternalistischen SED-Staates sogleich überflüssig gemacht hätte. Die dokumentarischen Kurzfilme Peter Wensierskis legen Zeugnis davon ab, wie geschichtsträchtig die widerspenstigen Jugendkulturen von Pun...
Dem haben wir’s geschworen
Allgemein, Feuilleton, Schlagzeilen

Dem haben wir’s geschworen

Es gehört gewissermaßen zur ideellen Denkmalspflege der Linken, sich mit den Irrungen und Wirrungen der SPD mittels ihrer historischen Opfer zu beschäftigen. Besonders der Doppelmord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu Beginn der Weimarer Republik gilt als symptomatisch für die Machtversessenheit einer verkommenen, ehemals revolutionären Partei. Rosa Luxemburg erfährt darüber hinaus häufig Beachtung als Theoretikerin, deren Gedanken zur politischen Ökonomie, zur "Spontaneität der Massen" und zur russischen Revolution bis heute rezipiert werden. Auch als Briefeschreiberin dürfte sie einigen bekannt sein. Aber was ist mit ihrem berühmten Mitstreiter? Was hat uns Karl Liebknecht noch zu sagen? Der Autor und Regisseur Klaus Gietinger meint: eine ganze Menge. Mit seiner Liebknecht-Monogra...
Raymond Carver – Chronist der amerikanischen Entfremdung
Allgemein, Feuilleton, Schlagzeilen

Raymond Carver – Chronist der amerikanischen Entfremdung

Die Kolumne „Klassisch subversiv“ ist ein Versuch in politischem Eskapismus – eine Würdigung von Büchern aus der Vergangenheit, die immer noch klüger, kritischer und gewitzter sind als unsere verlogene Gegenwart. Im ersten Artikel der Reihe ging es um Stefan Heyms Roman Ahasver. Die Debatte um die junge Afroamerikanerin Amanda Gorman und das Gedicht, das sie zur Amtseinführung Joe Bidens vortragen durfte, ist für Feuilletonist*innen unwiderstehlich. Was selbstredend nichts mit den Qualitäten dieses Textes zu tun hat, sondern hierzulande vielmehr mit dem „Sorgenkind USA“ und dem Bedürfnis, die transatlantische Partnerschaft auch kulturell weiter aufzurüsten. Kurz nachdem Gorman mit ihrer flammenden Rede die Herzen westlicher Linksliberaler auf dem ganzen Globus für sich erobert hatte, e...
Ausstellung „Jugend im KZ. Buchenwald und Mittelbau-Dora“ eröffnet
Pressemeldungen, Thüringen

Ausstellung „Jugend im KZ. Buchenwald und Mittelbau-Dora“ eröffnet

Bereits vor Beginn des Zweiten Weltkriegs befanden sich vereinzelt auch jugendliche Häftlinge im Konzentrationslager Buchenwald. Ab dem Frühjahr 1944 brachte die SS zahlreiche Kinder und Jugendliche aus den Vernichtungszentren und Zwangsarbeitslagern im Osten nach Buchenwald und zum KZ Mittelbau-Dora. Auch aus Westeuropa verschleppte sie viele Jugendliche hierher. Im Dezember 1944 war jeder dritte Insasse des KZ Buchenwald jünger als 21 Jahre – in den Frauenaußenlagern war der Anteil doppelt so hoch. Etwa 2.000 Kinder und Jugendliche starben in Buchenwald und Mittelbau-Dora an Entkräftung oder Krankheiten, wurden erschlagen oder erschossen.  Studierende der Friedrich-Schiller-Universität haben diesen Schicksalen nun nachgespürt und ihnen die Online-Ausstellung „Jugend im KZ. Buche...
Grüne Jugend Jena fordert Umbenennung von Ernst-Haeckel-Objekten
Allgemein, Pressemeldungen, Regional (Jena)

Grüne Jugend Jena fordert Umbenennung von Ernst-Haeckel-Objekten

Im Rahmen des internationalen Tages gegen Rassismus, dem 21. März, hat die GRÜNE JUGEND Jena Ergänzungsschilder an Erinnerungsstätten Ernst Haeckels angebracht und fordert die Umbenennung jeglicher Objekte, die nach ihm benannt wurden. Dazu gehören unter anderem der Ernst-Haeckel-Stein und die Ernst-Haeckel-Straße. Albrecht Schall, Mitglied der GRÜNEN JUGEND Jena, sagt dazu: "Vor zwei Jahren, zum 100. Jahrestag Ernst Haeckels, veröffentlichte die Friedrich-Schiller-Universität die 'Jenaer Erklärung'. Diese besagt, dass das Konzept der 'Menschenrassen' Ergebnis von Rassismus und nicht dessen Voraussetzung ist. Aufgrund Haeckels Überlegungen zur 'künstlichen Züchtung' des Menschen in modernen Gesellschaften gilt Haeckel als Wegbereiter der Eugenik und 'Rassenhygiene' in Deutschland. Nat...
Das „Heim“ im Wort „verheimlichen“: Olivia Wenzel zu Besuch bei der Ernst-Abbe-Bücherei
Allgemein, Feuilleton, Regional (Jena)

Das „Heim“ im Wort „verheimlichen“: Olivia Wenzel zu Besuch bei der Ernst-Abbe-Bücherei

Am Dienstagabend veranstaltete die Ernst-Abbe-Bücherei Jena eine Online-Lesung mit der Autorin Olivia Wenzel, deren Debütroman 1000 Serpentinen Angst letztes Jahr viel Aufsehen erregt und es sogar auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2020 geschafft hatte. Die Lesung war ursprünglich für die Interkulturelle Woche 2020 angedacht gewesen, hatte aber ausfallen müssen. Dass der Termin nachgeholt wurde, bereitete sowohl der Gastgeberin Julia Hauck, Agentin für Diversität und interkulturelle Bibliotheksarbeit, als auch Olivia Wenzel sichtlich Freude. "Das ist meine erste Lesung in Thüringen!" gab die 1985 in Weimar geborene Autorin bekannt, bevor sie die ersten Passagen vorlas. Das Buch enthält wie viele Erstlingswerke autobiografische Züge. Es geht darin um die Lebensstationen und Sin...
Zwei Stefans, die DDR-Literatur und ich
Allgemein, Feuilleton, Schlagzeilen

Zwei Stefans, die DDR-Literatur und ich

Erstes Kapitel In welchem berichtet wird, wie der junge Autor aus dem „Westen“ zur Literatur der DDR fand Der erste Berührungspunkt mit ostdeutscher Literatur, an den ich mich erinnern kann, war der Schriftsteller Stefan Zweig. Wie das denn - Stefan Zweig? Der war doch Österreicher und ist noch dazu sieben Jahre vor der doppelten Staatsgründung gestorben! Nun, zugegebenermaßen war die Zweig-Anthologie Die unsichtbare Sammlung, die ich zwischen den Reader‘s-Digest-Groschenromanen eines Heidelberger Nachbarschaftstauschregals entdeckte, kein Herantasten an Literatur aus der DDR, sondern eine papiergewordene Rückschau in deren Verlagslandschaft. Der etwas heruntergekommene Reclam-Band wirkte auf den ersten Blick so anders als die quietschgelben Taschenbücher, die ich aus der Schule ...

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