„Ich hab‘ die Gerechtigkeit lieb, auch wenn es sie nicht gibt“: SLADEK am Theaterhaus Jena
Sladek ist der Name eines tragischen Helden in einem Stück von Ödön von Horváth. Sladek hält sich für das deutsche Vaterland, oder vielleicht doch nur einen Teil davon. Er ist noch jung, seine Jugend geprägt von Krieg und Inflation. Sladek ist ein Verführter, der gerne „selbstständig denkt“ und nur mit Menschen verkehren möchte, die auch selbstständig denken können. Umso verzweifelter klammert er sich an die handlichen Dogmen, die er sich auf diese Weise zusammengezimmert hat. „In der Natur wird gemordet, das ändert sich nicht.“ Ein Mantra, das zum Mitmischen einlädt. Will heißen: zum Morden.
Man könnte gleich fragen: Braucht es wirklich noch eine Theaterinszenierung, die sich mithilfe von Rückblenden in die Weimarer Republik mit dem sogenannten Rechtspopulismus unserer Zeit beschäftig...